Theaterpreis des Bundes 2023

in der Kategorie „Privattheater und Gastspielhäuser“

2023 wird das Chamäleon mit dem Theaterpreis des Bundes in der Kategorie „Privattheater und Gastspielhäuser“ auszeichnet. Das Chamäleon bilde „die Speerspitze einer dynamischen Entwicklung der Darstellenden Künste, die bestehende Grenzen zwischen Genres, aber auch Betriebsformen überwindet“, begründete die Jury ihre Wahl. „Wie kein zweites Haus steht das Theater Chamäleon mitten in Berlin für die Weiterentwicklung des Zirkus über den Nouveau Cirque bis hin zu einem Zeitgenössischen Zirkus, der sein künstlerisches und Publikumspotential so entfaltet, dass sich alte Fragen nach U.- oder E.-Kultur, nach Sub- oder Hochkultur, nach fest oder frei in körperlich spürbare ästhetische Energie sublimieren“.

„Wir sind überglücklich und irrsinnig stolz, denn für uns ist die Auszeichnung mit dem Theaterpreis des Bundes ein großartiges Zeichen“, so Intendantin Anke Politz und Geschäftsführer Hendrik Frobel. „Nicht nur für unser Haus mit seiner außergewöhnlichen Struktur, sondern für die gesamte Szene des Zeitgenössischen Zirkus in Deutschland. Wir nehmen diesen Theaterpreis stellvertretend für unser großartiges Team und alle Künstler*innen und Partner*innen entgegen, die mit uns diese wagnisreiche und arbeitsintensive Reise gestalten auf der wir stetig unsere Werte und Arbeitsweisen überprüfen und verändern, um das künstlerische Schaffen und das soziale Miteinander in den Mittelpunkt unserer Arbeit zu stellen.“

Der Preis wurde am 11. Oktober 2023 von Kulturstaatsministerin Claudia Roth im Haus der Berliner Festspiele überreicht.

Bühnenheld*innen-Preis

2020

für Anke Politz

2020 hat das Aktionsbündnis Darstellende Künste zum ersten Mal den Bühnenheld*innen-Preis an Nicht-Darsteller*innen in sechs Kategorien verliehen. Gemeinsam mit ihrem Team wurde Chamäleon-Intendantin Anke Politz in der Kategorie „Spiel mir nicht das Lied vom Theatertod: Leitung eines Stadttheaters / einer Produktionsstätte“ ausgezeichnet.

Im Kontext der vielfältigen Herausforderungen, vor die sich die Kultur- und Kreativbranche im Jahr 2020 durch die Corona-Pandemie gestellt sah, entschied sich das Aktionsbündnis erstmalig, den Fokus der Auszeichnung nicht nur auf Künstler*innen und Kreative zu legen, sondern auch jene Akteur*innen zu ehren, die sich auf struktureller, administrativer oder politischer Ebene um den Erhalt der deutschen Theaterlandschaft besonders verdient gemacht haben.

Die Jury begründete ihre Entscheidung damit, dass mit Beginn der Corona-bedingten Schließung von Kulturstätten Anke Politz und ihr Team dem australischen Gast-Ensemble über vier Monate hinweg sowohl die Unterkünfte in Berlin gestellt als auch das Tagegeld zur finanziellen Grundabsicherung der Gestrandeten beigesteuert habe. Darüber hinaus habe man im Chamäleon die umfassende Künstler*innen-Betreuung aufrecht erhalten. Zudem habe Anke Politz für mehrere Monate ein Corona-kompatibles Residenzprogramm initiiert, das es jungen Kompanien ermöglichte, trotz der Abschaltung des öffentlichen Kulturlebens, in den Räumlichkeiten der Zirkus-Spielstätte an der Ausarbeitung eigener, neuer Formate zu arbeiten.

„Diese Aktion zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie viel gelebte Solidarität, ehrenamtliches Engagement und unermüdliche Arbeit auf allen Ebenen diese Zeit prägen“, so Anke Politz nach der Preisverleihung. „Danke an das Aktionsbündnis Darstellende Künste für diese wunderbare Idee und Wertschätzung aller Akteur*innen, die in ihren Bereichen alles dafür geben, diese Krise abzufedern und echte Hilfestellungen zu geben.“

The Scotsman Fringe First Award 2019

für Raven by still hungry

Die 1973 ins Leben gerufenen Scotsman’s Fringe Firsts gehören zu den prestigeträchtigsten Theaterpreisen des Edinburgh Fringe Festivals. Die Fringe Firsts zeichnen herausragende neue Stücke aus, die auf dem Edinburgh Fringe uraufgeführt werden, und werden während des gesamten Festivals einmal pro Woche verliehen.

Unsere Produktion Raven von dem Berliner Künstlerinnen-Kollektiv still hungry feierte 2019 auf dem Edinburgh Fringe Festival Premiere und wurde gleich in der ersten Woche mit dem Scotsman Fringe First Award ausgezeichnet. The Scotsman würdigte Raven als „Wunderschön und spektakulär (…) Neben vielen anderen glänzenden Qualitäten besticht Raven vor allem durch die perfekte Leichtigkeit, mit der es Sprache und Bewegung verbindet.“

ThreeWeeks Edinburgh Editors‘ Award 2019

für Raven by still hungry­

Mit den ThreeWeeks Editors‘ Awards zeichnet die Redaktion des Festival-Guides ThreeWeeks zehn Dinge aus, die ihrer Meinung nach das Edinburgh Festival in dem jeweiligen Jahr besonders gemacht haben. Bei den Gewinner*innen kann es sich dabei um Personen, Theaterstücke, Kompanien, oder Veranstaltungsorte handeln.

Eine der zehn Auszeichnungen ging 2019 an Raven von still hungry. Die Redaktion bezeichnete Raven als „eine fesselnde und clevere Mischung aus Theater, Comedy, Zirkus und Geschichtenerzählen, die sich damit auseinandersetzt, wie Frauen damit umgehen, berufstätige Mütter zu sein, wie die Gesellschaft ihre Entscheidungen wahrnimmt und beurteilt, und mit welcher Frauenfeindlichkeit sie oft konfrontiert sind.“