Zur Übersicht
Drumherum

Chamäleon geht raus!

Als gemeinnützige Kultureinrichtung ist es uns ein besonderes Anliegen, die Kunstform Zeitgenössischer Zirkus zu fördern und sichtbar zu machen, sowohl auf unserer hauseigenen Bühne als auch darüber hinaus. Unter dem Motto „Zirkus an anderen Orten“ arbeiten wir an unterschiedlichen Projekten, um noch mehr Menschen mit dem Zeitgenössischen Zirkus zu erreichen und zu begeistern.

Eins dieser Projekte, das uns in 2024 besonders am Herzen lag, ist unsere Zusammenarbeit mit einer Berliner Schulklasse. Auch für die Zukunft planen wir Workshops in Schulen mit anschließendem Besuch einer unserer Vorstellungen. Dadurch wird für die Schüler*innen die Kunstform Zeitgenössischer Zirkus erfahrbar und sie lernen die Möglichkeiten des Theaters als sozialen Raum und Begegnungsort kennen.

Mit Hilfe der Förderung durch das Bezirksamts Neukölln aus Mitteln des Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung und dank der finanziellen Unterstützung unseres Partners GASAG, hatten wir erstmals während unserer Spielzeit mit Wolf die Möglichkeit, ein solches Kooperationsprojekt mit der Fritz-Karsen-Schule in Britz zu verwirklichen. Künstler*innen des Circa Ensembles, luden zu einem Workshop in den Räumlichkeiten der Schule ein und kurz darauf hatten die Schüler*innen die Möglichkeit, eine Vorstellung von Wolf bei uns im Theater zu sehen.

Circa bietet weltweit Workshops in Schulen an und möchte den Teilnehmenden Zugang zu neuen Erfahrungen verschaffen sowie Wege zu bisher unentdeckten eigenen Fähigkeiten eröffnen.

Während des Workshops in der Fritz-Karsen-Schule wurde den Schüler*innen der 10. Klasse, die einen Schwerpunkt im Bereich Kultur gewählt haben, schnell klar, dass gegenseitiges Vertrauen die Arbeitsgrundlage im Zeitgenössischen Zirkus bildet. Mit der Methode ‚Show & Tell‘ zeigten die Künstler*innen Georgia Webb, Christina Zauner und Sam Letch den Teilnehmenden einige ihrer Fertigkeiten und erklärten Schritt für Schritt, wie diese funktionieren. Ein*e Teilnehmer*in fragte begeistert in die Gruppe: „Wie können die das schaffen?“ Nach ein paar Vertrauens- und Balanceübungen durften die Schüler*innen unter Anleitung der Akrobat*innen selbst aktiv werden und kleinere Menschenpyramiden bauen. „Es war eine neue und sehr aufregende Erfahrung für uns, Schüler*innen, die noch nie zuvor in Kontakt mit Akrobatik gekommen sind zu unterrichten. Wir haben uns langsam an unterschiedlichste Bewegungen und Grundkenntnisse herangetastet und es war besonders schön während des Workshops das steigende Interesse am Zirkus zu beobachten“, sagt Christina. Ein*e Schüler*in erzählte im Nachhinein: „Ich fand’s voll komisch vor allen Leuten so viel mit dem Körper zu machen, das war mir am Anfang voll peinlich.“

Unsere stellvertretende Produktionsleitung Elena Liesenfeld war für die Planung, Organisation und Durchführung des Projekts verantwortlich: „Die Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen ist immer eine Beziehungsarbeit. Gerade in Berlin, wo es so ein großes alternatives Angebot gibt, ist es oftmals nicht leicht, Jugendliche für Kultur oder Theater zu begeistern. Ich denke, genau aus diesem Grund ist es wichtig, mit Schulen langfristig zu kooperieren, um Kinder und Jugendliche mit der Vielfalt von Theater in Kontakt zu bringen.“

Auch zukünftig möchten wir die Zusammenarbeit mit Berliner Schulen ausbauen und Zeitgenössischen Zirkus an viele neue Orte bringen.

Das Projekt wurde gefördert durch das Bezirksamt Neukölln aus Mitteln des Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung. Vielen Dank an das Bezirksamt Neukölln, die uns die Umsetzung dieses Projekts ermöglicht haben und an die GASAG, die das Ticketkontingent für den Gegenbesuch finanziert haben.

          

Fotos: Andy Phillipson (oberes Foto), Sarah Belikan (unteres Foto)