Chamäleon erhält Theaterpreis des Bundes
Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat heute die diesjährigen Gewinner:innen des Theaterpreises des Bundes verkündet. Mit dem Preis zeichnet die Bundesregierung kleine und mittlere Theater in Deutschland für eine herausragende künstlerische Vielfalt, für modellhafte Betriebsstrukturen, für besondere Leistungen zur ästhetischen Weiterentwicklung der darstellenden Künste oder für innovative Strategien zur Publikumserweiterung aus.
In diesem Jahr geht der biennal verliehene, mit 200.000 Euro dotierte Theaterpreis des Bundes an das Ballhaus Naunynstraße in Berlin, das wie kaum ein anderes Theater für Perspektiven of Color steht und einen wichtigen Reflexionsraum für postkoloniale Strukturen in Alltag und Kunst etabliert hat.
Die Auszeichnung in der Kategorie „Stadttheater und Landesbühnen“ geht auf Empfehlung der interdisziplinär besetzten Jury an das Theaterhaus Jena, in der Kategorie „Freie Produktionshäuser“ an das LOFFT – DAS THEATER in Leipzig – und in der Kategorie „Privattheater und Gastspielhäuser“ an uns, das Chamäleon Berlin. Jede der Auszeichnungen ist mit 100.000 Euro dotiert.
Das Chamäleon bilde „die Speerspitze einer dynamischen Entwicklung der Darstellenden Künste, die bestehende Grenzen zwischen Genres, aber auch Betriebsformen überwindet“, begründete die Jury ihre Wahl. „Wie kein zweites Haus steht das Theater Chamäleon mitten in Berlin für die Weiterentwicklung des Zirkus über den Nouveau Cirque bis hin zu einem Zeitgenössischen Zirkus, der sein künstlerisches und Publikumspotential so entfaltet, dass sich alte Fragen nach U.- oder E.-Kultur, nach Sub- oder Hochkultur, nach fest oder frei in körperlich spürbare ästhetische Energie sublimieren“.
„Wir sind überglücklich und irrsinnig stolz, denn für uns ist die Auszeichnung mit dem Theaterpreis des Bundes ein großartiges Zeichen“, so Intendantin Anke Politz und Geschäftsführer Hendrik Frobel. „Nicht nur für unser Haus mit seiner außergewöhnlichen Struktur, sondern für die gesamte Szene des Zeitgenössischen Zirkus in Deutschland. Wir nehmen diesen Theaterpreis stellvertretend für unser großartiges Team und alle Künstler:innen und Partner:innen entgegen, die mit uns diese wagnisreiche und arbeitsintensive Reise gestalten auf der wir stetig unsere Werte und Arbeitsweisen überprüfen und verändern, um das künstlerische Schaffen und das soziale Miteinander in den Mittelpunkt unserer Arbeit zu stellen.“
Den Preis wird die Staatsministerin am 11. Oktober auf einer festlichen Gala im Haus der Berliner Festspiele überreichen.
Die Verleihung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Theaterinstitut – Zentrum Bundesrepublik Deutschland (ITI) in Kooperation mit dem Fonds Darstellende Künste e.V.
Weitere Informationen zu den Preisträger:innen und den Jurybegründungen gibt es hier.