Residenz­programm

Die Chamäleon Berlin gGmbH engagiert sich seit fast 20 Jahren nachhaltig für die Entwicklung neuer Zirkusarbeiten und unterstützt die zeitgenössische Zirkusszene auf vielfältige Weise. In diesem Jahr machen wir einen weiteren, wichtigen Schritt mit der Ausschreibung eines zeitlich befristeten, umfassenden Residenzprogramms, ermöglicht durch das Preisgeld, das mit der Auszeichnung mit dem Theaterpreis des Bundes in 2023 verbunden war. Das Programm wird innerhalb der nächsten 18 Monate verschiedenen Gruppen aus unterschiedlichen Regionen die Möglichkeit bieten, einen dreiwöchigen Aufenthalt in unserem Probestudio The Cave zu absolvieren, inklusive Mentoring, produktionstechnischer Beratung und finanzieller Unterstützung.

Mit dem Residenzprogramm wollen wir couragierte Projekte ermöglichen und offene Kreationsprozesse in der Schnittstelle zu anderen darstellenden Künsten schaffen. Wir möchten außerdem dazu einladen, auch soziale, politische und ökologische Fragen künstlerisch zu beleuchten. Dadurch erhoffen wir uns eine Stärkung der thematischen Vielfalt neuer Zirkusprojekte. Es ist unser erklärtes Ziel, als Kulturbetrieb gerechtere Zugänge zur Kunstform zu ermöglichen und wir ermutigen daher besonders Künstler*innen zur Bewerbung, die Diskriminierungserfahrungen machen. Wir verstehen uns als lernende Institution, die sich weiterbildet und kritisch mit der eigenen Rolle und fehlenden Perspektiven auseinandersetzt.

Die erste Residenz richtet sich an Berliner Künstler*innen, die Ausschreibung ist abgeschlossen. Der Residenzzeitraum ist im Mai oder Juni 2024, die genauen Daten werden nach gemeinsamer Absprache festgelegt.

Was wir bieten:

  • Kostenlose Proberaumnutzung von The Cave für drei Wochen
  • Finanzielle Unterstützung pro Residenztag in Höhe von 150 €/Künstler*in
  • Dramaturgische Beratung, produktionstechnische Beratung und/oder technisches Coaching durch das Chamäleon Team
  • Mentoring und Beratung in den Bereichen Produktion, Kommunikation und Strategie durch das Chamäleon Team und ggf. externer Expert*innen
  • Möglichkeit eines Work in Progress-Showings am Ende der Residenz

 

Projekte müssen folgende Bedingungen erfüllen:

  • Die Gruppengröße umfasst nicht mehr als 4 Künstler*innen
  • Mind. 50% der teilnehmenden Künstler*innen müssen in Berlin gemeldet sein
  • Der Schwerpunkt der künstlerischen Arbeit liegt im Bereich Zeitgenössischer Zirkus oder Physical Theatre
  • Bei den Bewerber*innen handelt es sich um professionell produzierende Künstler*innen/-gruppen mit mindestens einem zur Aufführung gebrachten Projekt
  • Das Residenzprojekt befindet sich am Anfang des Recherche- oder Entwicklungsprozesses (d.h. keine Wiederaufnahmen oder Endproben)
  • Das Projekt hat keine bestätigten Premieren oder Produktionspartner*innen
  • Die Bewerber*innen befinden sich nicht im Studium an einer Zirkusschule bzw. bewerben sich nicht mit einem Abschlussprojekt

Details zum Proberaum:

  • Größe ca. 6 x 9m
  • Rigging Bar mit Hängepunkt (Höhe ca. 4,30m)
  • 1 Floor Point
  • Grundausstattung Ton

Anfang April entscheidet eine Jury über die Vergabe der Residenz. Die Mitglieder sind:
Anke Politz (Intendantin Chamäleon Berlin), Geordie Brookman (Dramaturg Chamäleon Berlin), Carolina Ortega (Performerin, Autorin und Regisseurin), Moritz Haase (Performer, Kompanie Raum 305) und Jana Korb (Künstlerin, Produzentin und Kulturwissenschaftlerin).